l´auberge désertique

l´auberge désertique

Während die Menschen sich in hypermoderner Rastlosigkeit zwischen kapitalistischen Konsumentscheidungen und forcierter Individualisierung verlieren, fungieren die nomadischen Lebensweisen in den wüstenbedeckten Subtropen als Gegensatz und Sehnsuchtsort zugleich. Ein von Trockenheit, Hitze und Einsamkeit atmosphärisch geladener Raum nötigt die Menschen zur Anpassung. Gleichermaßen fordert die unendliche Weite die Menschen zur behutsamen Aneignung heraus, um auch in den feindlichen Temperaturen emotionale und soziale Wärme erleben zu können. Für diejenigen, welche sich auf die Reise durch diesen Raum begeben, ist die Reflexion der als ‚normal’ charakterisierten Konsumwelt zugleich Ziel als auch inhärenter Bestandteil ihrer Reise. Der Entwurf der ‚auberge désertique’ wurde in diesem Sinne als geborgener Ort im heterotopisch verhandelten Raum konzipiert (Foucault, 2013).

 

Die Grundprämissen des Entwurfs basieren auf dem funktionalen Umgang mit der in Wüsten vorherrschenden großen Temperaturamplitude, sowie der extremen und vertikalen Sonneneinstrahlung. Die spärlich gesetzten Oberflächenöffnungen, die Überdeckung der Schlafebene sowie der 14 Meter tiefe Patio sind dementsprechende bauliche Anpassungen. Des weiteren leiten Wege und Treppen intuitiv durch das Raumgebilde und es bestehen klare räumliche Abgrenzungen zwischen intimeren und öffentlichen Bereichen.